Die Homöopathie Ausbildung
Die Homöopathie bietet eine Alternative oder ist praktische Ergänzung zur altbekannten Schulmedizin. Mit einer Homöopathie Ausbildung können Sie sich als Heilpraktiker zum Homöopathen weiterqualifizieren.
Was ist ein Homöopath?
Die Homöopathie gehört zu den natürlichen Heilmethoden und bietet vor allem Heilpraktikern die Möglichkeit, ihr Portfolio zu erweitern. Anders als in der Schulmedizin betrachtet ein Homöopath seine Patienten ganzheitlich. Die Art der Behandlung geht auf den Ursprung des Wortes Homöopathie zurück. Dieses stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus "Homoion" (ähnlich) und "Pathos" (Leiden) zusammen. Der Therapeut geht entsprechend nach dem Grundsatz "Ähnliches mit Ähnlichem zu heilen" vor. Zu den bekanntesten Darreichungsformen, die ein Homöopath einsetzt, zählen die Globuli. Der Begriff "Homöopath" ist allerdings gesetzlich nicht geschützt.
Anbieter der Homöopathie Ausbildung
Folgende Bildungsinstitute haben eine Homöopathie Ausbildung im Programm:
Die Ausbildung im Überblick
Die Homöopathie Ausbildung richtet sich in erster Linie an Heilpraktiker, Ärzte und qualifizierte Kräfte angrenzender Fachgebiete. Doch auch für fachfremde Interessierte besteht die Option, sich für die Selbstbehandlung fortzubilden. Je nach Anbieter haben Sie die Möglichkeit, die Weiterbildung als Präsenz- oder Fernlehrgang zu belegen. Beide Varianten sind in der Regel so konzipiert, dass Sie diese nebenberuflich beziehungsweise in Teilzeit absolvieren können.
Ausrichtung
Die verschiedenen Bildungsinstitute bieten Ihnen meist Kurse in "klassischer" oder "praktischer" Homöopathie an. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass die klassische Variante genau die Prinzipien des Erfinders Samuel Hahnemann lehrt. Das Einsatzspektrum reicht von einfachen Akutbeschwerden bis hin zu sehr komplexen Situationen. In der „praktischen“ Homöopathie stehen einfachere Beschwerdebilder im Vordergrund. Dabei kommen zum Teil auch Komplexmittel (Arzneimischungen) zum Einsatz, die einfacher auszuwählen, jedoch in ihren Wirkungen im Krankheitsverlauf schwerer zu beurteilen sind.
Inhalte
Die Inhalte der Weiterbildung können sich vor allem in ihrem Umfang von Anbieter zu Anbieter unterscheiden. Die wesentlichen Themen sind jedoch gleich. Während Sie zunächst einen Überblick über die Homöopathie erlangen und die Grundlagen kennenlernen, tauchen Sie anschließend tiefer in die Materie ein. Während Ihrer Homöopathie Ausbildung beschäftigen Sie sich unter anderem mit folgenden Bereichen:
- Anamnese
- Potenzen
- Arzneimittelprüfung
- Materia Medica/Arzneimittellehre
- Verlauf und Behandlung akuter Krankheiten
- Verlauf und Behandlung chronischer Krankheiten
Um eine homöopathische Behandlung durchzuführen, erlernen Sie darüber hinaus den Umgang mit einem Repertorium. Solch ein Nachschlagewerk enthält Listen von Symptomen und entsprechenden Arzneien und hilft bei der Wahl des passendsten Mittels. Außerdem befassen Sie sich mit der Therapie verschiedener Krankheiten wie Gemüts- und Geisteskrankheiten, Frauenleiden oder Kinderkrankheiten. Wie Sie eine Hausapotheke zusammenstellen oder bei Notfällen agieren, eignen Sie sich ebenfalls an. Eine wichtige Rolle spielt nicht zuletzt das Organon der Heilkunst und die Miasmenlehre.
Ablauf
Die Dauer Ihrer Homöopathie Ausbildung richtet sich nach der Art der Fortbildung. Möchten Sie einen Fernlehrgang belegen, sollten Sie etwa 9 bis 18 Monate einplanen, ein Präsenzlehrgang nimmt in der Regel 2 bis 3 Jahre in Anspruch. Auch Kombinationen, also Fernunterricht mit ergänzenden Präsenzanteilen, sind möglich.
Während Sie bei einem Präsenzlehrgang den Unterricht am Standort des Instituts abends oder am Wochenende besuchen, führen Sie einen Fernlehrgang mithilfe verschiedener Studienbriefe hauptsächlich von Zuhause aus durch. Neben den theoretischen Inhalten haben Sie insbesondere bei den Veranstaltungen am Seminarort durch Rollenspiele, Live-Anamnesen und Fallanalysen die Möglichkeit, Ihr erlerntes Wissen direkt praktisch anzuwenden und zu verinnerlichen. Ihre Dozenten stehen Ihnen dabei beratend zur Seite.
Am Ende Ihrer Homöopathie-Ausbildung erhalten Sie ein Zertifikat oder eine Teilnahmebescheinigung Ihres Anbieters. Teilweise gilt es für Sie, vorab eine Abschlussprüfung erfolgreich zu absolvieren. Danach besteht für Sie in der Regel die Option, sich von der national und international renommierten Stiftung Homöopathie-Zertifikat prüfen und zertifizieren zu lassen. SHZ-akkreditierte Institute ermöglichen die Teilnahme an einer verkürzten Prüfung. Die Aufnahme in die Therapeutenliste der SHZ erlaubt es Interessenten, einen homöopathisch arbeitenden Heilpraktiker oder Arzt zu finden, der bestimmte Qualitätsstandards erfüllt.
Voraussetzung
Um eine Homöopathie Ausbildung beginnen zu können, müssen Sie in der Regel keine besonderen fachlichen Fähigkeiten vorweisen. Sie dürfen Menschen allerdings nur als qualifizierter Heilpraktiker oder Arzt behandeln. Eine reine Weiterbildung zum Homöopathen reicht hierfür nicht aus.
Aufgaben und Tätigkeiten
Als Homöopath bedienen Sie sich dem gleichnamigen Heilverfahren, um Erwachsenen und Kindern mit verschiedenen Krankheitsbildern oder Beschwerden auf sanfte Art und Weise zur Genesung zu verhelfen. Sie können sich im Übrigen anstatt auf Menschen auch auf Tiere spezialisieren.
Eine homöopathische Behandlung beginnt in der Regel mit einer Anamnese, die bis zu 2 Stunden dauert. Hierbei handelt es sich um eine Befragung, in welcher sich der Therapeut nicht nur nach den Beschwerden des Erkrankten erkundigt, sondern auch die Symptome, die Reaktion des Körpers, den Gemütszustand sowie das übliche und veränderte Verhalten mit einbezieht. Sie schauen als Homöopath also ganzheitlich auf den Hilfesuchenden.
Auf Basis der gesammelten Notizen wählen Sie ein oder mehrere passende Heilmittel mit der entsprechenden Potenz aus. Dabei ist es möglich, dass zwei Menschen mit dem gleichen Krankheitsbild unterschiedliche Arznei bekommen, da der Behandelnde sie auf die gesamten Angaben hin aussucht. Meist arbeiten Sie als Homöopath mit den klassischen Globuli, setzen aber auch homöopathische Medikamente in Tropfen- und Tablettenform ein.
Zu den gängigen Aufgaben gehört im weiteren Schritt ebenfalls die Dokumentation und die Beurteilung des Behandlungsverlaufes. Sollte ein Mittel nicht auf Anhieb anschlagen, besteht die Option, dieses zu wechseln. Ziel der homöopathischen Therapie ist es, dem Körper Impulse zu geben und die Selbstheilungskräfte damit anzuregen.
Die wichtigsten Tätigkeiten auf einen Blick:
- Anamnese
- Beschwerden nachvollziehen
- Arzneimittelwahl
- Dokumentation des Therapieverlaufs
- Rechnungsstellung und Buchhaltung
Was sind meine Berufsaussichten als Homöopath?
Da die Nachfrage nach alternativen beziehungsweise sanften Heilmethoden steigt, verfügen Sie über gute Berufsaussichten, wenn Sie die entsprechenden Fertigkeiten mitbringen. Nach Ihrer Fortbildung haben Sie die Möglichkeit, die Homöopathie in Ihrer eigenen Praxis anzuwenden oder als Angestellter in anderen Praxen, Kliniken oder Rehazentren zu arbeiten, um dort Patienten homöopathisch zu behandeln. Voraussetzung ist Ihre Zulassung als Heilpraktiker oder Arzt.
Das Gehalt als Homöopath
Ihr Gehalt richtet sich in erster Linie nach dem Beruf, den Sie ausüben - sei es Arzt oder Heilpraktiker. Denn die Homöopathie stellt lediglich eine Behandlungsmethode dar und ist nicht als eigenständiger Beruf anzusehen. Dennoch kann sich eine Spezialisierung auf diesem Gebiet mehr und mehr für Sie rentieren. So ist es Ihnen als Heilpraktiker durchaus möglich, ein Einkommen von bis zu 4.000 € brutto monatlich zu erhalten.